Sound Design _ Teil 2

Oftmals geht es in der Akustik darum neben der Lautheit auch die Geräuschqualität zu verbessern. So mag selbst ein verhältnismäßig leises Geräusch auffällig und unangenehm in Erscheinung treten, wenn dieses im schalltechnischen Jargon „ton- oder impulshaltig“ ist. Das bedeutet nichts anderes, als dass mit dem Anlagengeräusch ein Kratzen, Surren, Quietschen, Pfeifen oder Klopfen, Schlagen bzw. Rumpeln etc. einhergeht.

Ein wesentlicher Ansatz zur Behebung ist die Analyse der Quelle durch Beschau (inkl. Hörproben) und die Durchführung luft- wie schwingungstechnischer Messungen. Die Messungen geben insbesondere Auskunft, welche Frequenzen für die Auffälligkeiten im Signalgemenge wesentlich sind und wie z.B. die Ausbreitung über die Luft und/oder über Bauwerksteile erfolgt.

Im Ansatz diese Auffälligkeiten zu mindern bieten sich mehrere Lösungen an. Anbei ein Auszug …

  1. Bedämpfung der Quelle mittels absorbierenden Materialien. So sind absorbierende Materialen besonders geeignet mittlere bis hohe Frequenzen (z.B. ab etwa 500 Hz) eines Störgeräusches zu verbessern.
  2. Die Kapselung oder Abdeckung von Quellen mit schweren Materialien dient einerseits der generellen Schallminderung und wirkt darüber hinaus auch zur Minderung von mittleren bis tiefen Frequenzen.
  3. Entkopplung und/oder schwingungstechnisch optimierte Lagerung der Quelle zur Kontrolle des Ausbreitungsverhaltens des Störgeräusches.

Aus professioneller Sicht ist das alternative Lager spezifisch nach dem Schutzziel, dem Gewicht der Quelle und der dominanten Frequenzen zu bestimmen. Allzu oft zeigt die Praxis, dass behelfsmäßige Konstruktionen wie steife bzw. zu wenig komprimierbare Gummimatten und -puffer (Elastomere) zwar in guter Absicht – jedoch mit geringer oder fehlender Wirksamkeit zur Anwendung kommen.

Tipp aus der Praxis: eine Schwingungsdämpfung sollte bestenfalls aus einem weichen bzw. federnden Bauteil (zur Minderung der hochfrequenten Anteile im Signal) und einem schweren – massiven Bauteil (zur Begrenzung der tiefen Anteile im Signal) bzw. aus einem Bausatz mit unterschiedlichen Schwingungseigenschaften (Kombination wenigstens zweier Dämmstoffe) bestehen.

Ich persönlich greife bei Problemstellungen gerne auf nachstehende Produktklassen zurück. Die Beispiele sind bitte nicht als Werbung für die Hersteller verstehen, die Veranschaulichung und Beschreibungen helfen aber ungemein, den möglichen Einsatzbereich und die von den Maßnahmen erwartbaren Wirkungen zu verstehen.

Akustikschaumstoff „Soni Wave“ der Fa. Cellofoam mit dem typischen Anwendungsbereich der Bedämpfung von z.B. Luftkanälen und/oder zur Verkleidung von Maschinenraumwänden und -decken, Diagramm zum Schallabsorptionsgrad je Frequenz, Diagramm- und Bildquelle: Fa. Cellofoam GmbH & Co. KG aus Biberach (BRD) mit deren freundlichen Genehmigung:

Soniflex Wave 01 Soniflex Wave 02

 

 

 

 

 

 

 

Akustikschaumstoff „Soni Composite“ mit Entdröhnfolie der Fa. Cellofoam mit dem typischen Anwendungsbereich der Bedämpfung und Dämmung von z.B. Luftkanälen, Maschinengehäusen etc., Diagramm zum Schalldämmgrad je Frequenz, Diagramm- und Bildquelle: Fa. Cellofoam GmbH & Co. KG aus Biberach (BRD) mit deren freundlichen Genehmigung:

Soniflex Composite 01 Soniflex Composite 02

 

 

 

 

 

 

 

Schwingungsdämpfer Bautypserie ISOTOP und SYLOMER/SYLODYN zur Lagerung von z.B. Maschinen und Rohrleitungen, Anwendungsbereiche lt. Tabelle und ein Anwendungsbeispiel (Lagerung von Kühl- und Lüftungsanlagen). Diagramm- und Bildquelle: Fa. Getzner Werkstoffe GmbH aus Bürs bei Bludenz (Austria) mit deren freundlichen Genehmigung:

Getzner Anwendungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Getzner Lager01

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betreffend die Auswahl der am besten geeigneten Schwingungsdämpfer arbeitet man am besten mit dem Hersteller/Lieferanten der Schwingungsdämpfer zusammen und übermittelt ihm in einer Anfrage folgende Informationen:

  1. Beschreibung der Quelle und dem Einsatzbereich (z.B. hohe Anforderungen im Theater- und/oder Krankenhausbau etc.);
  2. Gewicht der Quelle inkl. Trägerkonstruktion und dgl.;
  3. Typische Drehzahl der Lüfter bzw. bestenfalls Details von Schwingungsmessungen.

Mit diesen Kennzahlen und den – dem Hersteller bekannten Details zur Eigenfrequenz der Dämpfer, den Federwegen und der zulässigen dynamischen/statischen Traglast etc. wird Ihnen dieser ein zielgerechtes Produkt anbieten. Für die allfällige Fachbegleitung und Nachkontrolle vor Ort stehen Ihnen natürlich gerne die freundlichen AkustikerInnen in Ihrer Nachbarschaft zur Verfügung, smile.

Andreas Doppler, 14.01.2020
­­­­­­­­­­­­­­­­­­https://www.sachverstand.org

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